"In Concert: Moshquito und Tankard" - Zeitschrift "Desaster Vol.1" (1990)Trotz großem Gedränge am Eingang war der Tanztreff in Aue etwa zu zwei Dritteln gefüllt. Zum einen liegt das sicher an der sparlichen Werbung, zum anderen lag es wohl daran, daß man bei beiden Gruppen das Härteste erwarten darf. Moshquito ist eine der wenigen Bands in der DDR, die es schaffen, ein ganzes Konzert mit eigenen Titeln zu gestalten und dabei noch die Fans zu begeistern. So kamen auch Titel wie "Mosh In Moskau", "It's Time To Die" und "Beware This Destiny" bei den ca. 300 Thrash Fans gut an. Seit langem konnte mich Moshquito auch wieder mal begeistern, Spielfreude und Bühnenbewegung pur. Wenn dann S.O.D.'s "United Forces" gespielt wird, gibt es natürlich kein Halten mehr. Genauso wir bei der legendären Coverversion der Fab 4 aus Liverpool - "Penny. Lane". Gitarrist Ingo glänzt wieder mit dem Klassik-Gitarrenstück "T.S.O.B." aus dem "Barbier von Sevilla". Und wenn man mit Tankard zusammenspielt, darf natürlich eins nicht fehlen: "Saufen scheckt gut". Nicht zu vergessen solche Songs wie "Metallic Grave", "Violence Of Evil" und natürlich auch "No Back To Inferno". (von Metal Dani)Steckbrief ARGUS - Fanzine "G.U.C." (1990)1984 fanden sich 5 Musiker aus Westsachsen zusammen, um Heavy Metal zu machen. Manne (bg), Thomas (voc), Wusel (dr), Igor (git) und Ted (git) spielten vorerst unter dem Namen ARGUS Standands von Saxon, Iron Maiden und Judas Priest. Es enstanden eigene Titel mit deutschen Texten, die noch in die verordnete Kulturwelt der DDR paßten. Anfänglich spielten sie mit wenig Erfolg, da Heavy nur bei Insidern beliebt war. Unzufriedenheit mit eigenem Material ließ sie schnell verwerfen und in die härtere Richtung gehen. 1986 wurde Wusel durch Kuvi ersetzt und Olly nahm das Gesangmikro an Stelle von Thomas, was sich positiv auf die Entwicklung der Band auswirkte. Sie spielten nun Titel von Mettalica, Slayer etc., machten eigene Songs mit englischen Texten, die im Thrashmetal- Bereich angesiedelt waren. Das machte sich an einer guten Zuschauerreaktion bemerkbar. Sie muggten dann kreuz & quer durch die DDR mit wachsendem Efolg, was wohl den Behörden nicht so gut gefiel. Denn zu viele Heavyfreaks an einem Ort waren nicht erwünscht, zumal der Frust unter den Leuten ziehmlich groß war. Sie hatten dann ewig viel Streß mit den Behörden, die sie mit Spielverbot belegten und den Entzug der Lizenz androhten. Die Umbenennung der Band war wohl die letzte, wenn auch für sie selbst ungünstige Möglichkeit der permanenten Unterdrückung durch den Staat etwas zu entfliehen. 1988 entschlossen sie sich dann zu diesem Schritt, weil der Name ARGUS allzuoft auf den "schwarzen Listen" auftauchte. Sie tauften ihre NEUE Band MOSHQUITO.Dass funktionierte ganz gut, was die steigende Anzahl an Muggen dokumentierte. Im gleichen Jahr machten sie ihr erstes Demo "No Back To Inferno", da es für sie in der DDR keine andere Möglichkeit gab, eigenes Material unter die Leute zu bringen. Dem einzigen staatlichen Plattenlabel waren sie wohl zu extrem. Außerdem durfte nicht mit englischen Texten produziert werden. Trotz der bescheidenen Bedingungen bei des Eigenpsoduktion (Vierspurdemo) kam es bei den Leuten gut an. "Saufen schmeckt gut" und dass von den Beatles gecoverte "Penny Lane" wurden zu den Rennern auf den Sälen. Da Olly nach Abschluß der Aufnahmen zum Militär mußte, holten sie Benny als Frontmann, der ihren musikalischen Vorstellungen besser entspricht. Ende 1989 wurde dann das neue bzw. zweite Demo "Mosh In Moscow" aufgenommen, welches musikalisch ausgereifter ist. übrigens zeichnet ihr Tonmann Schneuf für die Aufnahmen und Abmischung des Demos verantwortlich. (von Rüdiger Grasse) Demo-Review "Mosh In Moscow" - Zeitschrift "Rock Hard" (1990)Die DDR-Metaller MOSHQUITO werden eifrigen Demosammlern noch von ihrem letzten Tape "Back To Inferno" bekannt sein und finden nicht zum ersten Mal im ROCK HARD Erwähnung. Das aktuelle Produkt der Band nennt sich "Mosh In Moscow", wurde im Dezember'89/Januar'90 produziert und bietet etwa 20 Minuten lang straighten, sauber gespielten Thrash. Überzeugend kommen vor allem die Gitarrenparts (Exodus/Metallica-Einflsse) und die treibende Schlagzeugarbeit; der (mittelhohe) Gesang verblaßt dagegen etwas, fällt aber nicht sonderlich ins Gewicht. Erwähnenswert sind darüber hinaus der durch russische Folklore- Elemente aufgemotzte Titelsong und das witzige Black Sabbath-"Paranoid"-Cover (sauber und schnell gespielt; den Text hat man wohl mehr oder minder "erraten" und unfreiwillig abgeändert ...). Das restliche Material ist zwar nicht allzu eingängig, gefällt aber aufgrund der kompetenten Spielweise und des klaren Sounds. Den Preis für das Demo könnt ihr gegen Rückporto bei Olaf Gerhardt in Leidersbach erfragen. |