Zeitungs-Ausschnitte: Damien Breed

"...damit der Metal im Norden nicht ausstirbt!" - Zeitschrift "Metal Hammer" (1990)

Sturheit ist so ziemlich die erste Eigenschaft, mit der die Bewohner des zukünftigen Landes Mecklenburg-Vorpommern in Verbindung gebracht werden. Und so ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, daß dieser Landstrich - rein metalmäßig gesehen - doch noch mehr oder weniger so etwas wie einen "Weißen Fleck" auf der HM-Landkarte darstellt. Desöfteren in der letzten Zeit hört man aber von jungen, aufstrebenden Nachwuchsbands, die sich ungeachtet der Widrigkeiten, die die Reunion nun einmal besonders für Musiker des beitretenden Teils Deutschlands mit sich bringt, daran machen, dieses Metal-Niemandsland in Besitz zu nehmen. Eine dieser Bands ist DAMIEN BREED aus Güstrow.
Bereits seit 1987 - damals noch unter dem Namen EXCENTER - rockte man als Quintett durch die Lande, sammelte erste musikalische Erfahrungen und erspielte sich erstaunlich rasch den Ruf, eine vorzügliche Live-Band zu sein. Zu diesem Zeitpunkt wurde dem Publikum vorrangig konventioneller Heavy Metal mit leichten Speed-Einflüssen dargeboten. Doch nach und nach rückten reinrassige Speed-Kompositionen, durchsetzt mit progressiv angehauchten Thrash Parts sowie aufgelockert durch viele Melodiebögen, in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der jungen Truppe, wodurch sich letztendlich auch die Umbenennung des Teams in DAMIEN BREED als erforderlich erwies.
Personelle Probleme hatten dabei zur Folge, daß sich DAMIEN BREED seit Januar dieses Jahres als Trio präsentierten. Olaf Schultz (voc, g, b), Dirk Grabow (g, b, voc) und Holger Berncut (dr, voc) legten dabei stets und ständig das Hauptaugenmerk auf die Zusammenstellung eines nur aus Eigenkompositionen bestehenden Showprogramms sowie die Fertigstellung ihres ersten 3-Track-Demos mit dem Titel "The Fear In The Neck". EXCITER und HELLOWEEN zu Urzeiten, FATES WARNING, sowie leichte MOTÖRHEAD-Einflüsse assoziert der geneigte Freak beim Hören der drei Tracks "Terror", "The Fear in The Neck" und "Wölfe". Ob wohl man sich bewußt ist, daß die Sprache des Rock'n'Roll's Englisch ist, wurde der letztgenannte Titel mit deutschen Lyrics recorded: "Viele Fans sind mit ihrem Schul-Englisch nicht so gut drauf, und gerage "Wölfe" mit seiner Neonazi-Problematik erschien uns besonders wichtig, so daß wir beschlossen, dieses Stück ausnahmsweise einmal mit hier allgemein verständlicheren deutschen Lyrics auszustatten." erklärt hierzu Gitarrist Dirk Grabow.
Gegenwärtig wird ein vierter Mann am Bass eingearbeitet, so daß das vorhandene Songmaterial noch differenzierter und druckvoller an den Fan gebracht werden kann. Live-Auftritte werden nach wie vor selbst organisiert, wobei man hofft, demnächst diesbezüglich hüben wie drüben mit Bands gleicher Couleur kooperieren zu können. Mit viel Spaß an der Freud' sowie jeder Menge Idealismus setzt das nunmehrige Quartett alles daran, den im Norden Mecklenburgs in Sachen Metal gerade zu glimmen beginnenden Funken vor dem Erlöschen zu bewahren... (von Andreas Schöwe)

Band-Geschichte - Buch "Black Metal Bible" von Matthias Herr (1999)

DAMIEN BREED (Germany): Olaf Schultz (v/g), Dirk Grabow (g), Frank Bohnes (b) und Holger Berndt (d) legten 1994 ein Konzeptalbum namens Ave Satani vor, dem die diabolische Thematik der "The Omen"-Filmtrilogie zugrundeliegt. Musikalisch solider Power Metal mit melodiösen und progressiven Arrangements. Einziger kleiner Makel: der etwas konturlose Gesang. Trotzdem eine hörenswerte kleine teuflisehe Prätiose, der du deine Gunst schenken solltest, falls irgendwo gesichtet (Auflage: 500 Exemplare). Nach dem Release wollten sich Olaf, Dirk, Frank und Holger anderen Themen widmen, für die der Name Damien Breed hinderlich wäre. Sie benannten sich in Seelenwinter um und veröffentlichten zwei LPs (mehr zu Seelenwinter im H.M.Lexikon Vol.6).
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