Zeitungs-Ausschnitte: Danger

"Gefahr für DANGER" - Zeitschrift "Chemnitzer Wochenblatt" (1990)

Zunächst noch ein Nachtrag zum Thema Flußbad der Vorwoche. Vergangenen Freitag konnte man eine fünfköpfige Band einschließ Schlagzeuger erleben. Wenn die Gruppe mit wenig Platz auskommt, braucht also der Drummer nicht unbedingt zu Hause zu bleiben. Nachdem in den letzten Wochen der Jugendtanz aus der Sicht der Veranstalter mit ihren Sorgen und Nöten beleuchtet wurde, sollen ab heute die eigentlichen Hauptakteure, die Musiker, zu Wort kommen. Aus diesem Grunde traf sich der Redakteur mit Rüdiger Grasse (Manager), Uwe Eckert (Drummer) und Andreas Männer (Leadsänger) der Power-Speed-Band DANGER. Die Gruppe wurde im Mai 1989 in Görlitz gegründet. Durch die üblichen Besetzungswechsel aus den verschiedensten Grüden (vom alten Stamm sind heute nur noch der Manager und der Techniker dabei) wurde der Sitz in den Raum Chemnitz/Stollberg verlegt, denn da wohnen alle Musiker, die früher unter anderem bei VILLAIN, FRONTAL, QUICK oder RÜBEZAHL gespielt haben. Stilistisch orientiert sich die Band an METALLICA, SLAYER oder SODOM, die im Mai dieses Jahres fertiggestellte erste Kassette zeigt aber durchaus Eigenständiges und wirkt professionell produziert. Zur Zeit laufen die Verhandlungen über weitere Aufnahmen bei Art Studio Records Mönchengladbach zum Jahresende. Doch spätestens an dieser Stelle beginnen die Probleme. Um im Studio gute Arbeit leisten zu können, sind umfangreiche Proben erforderlich, und hier steht die Band in Sachen Probenraum im Freien. Es wurde beim Landratsamt, im Rathaus Stollberg, beim Kulturamt, bei Veranstaltern und in Betrieben nachgefragt, aber immer waren die gleichen Antworten zu hören. Entweder lassen ungeklärte Besitzverhältnisse keine Vermietung an Dritte zu, oder es besteht einfach kein Interesse. fühlt sich wieder einmal keiner verantwortlich?
Aber eine Band will nicht nur proben und im Studio arbeiten, sie möchte auch live präsent sein und ihre Musik dem Publikum anbieten. Doch da liegt der Hase schon wieder im Pfeffer. Für eine Stadt in der Größenordnung Chemnitz' ist es geradezu beschämend, wie wenig geeignete Veranstaltungsobjekte zur Verfügung stehen. In den Sechziger und Siebziger Jahren was in fast jedem Speisesaal der Großbetriebe Tanz bzw. Konzert angesagt, was ist davon geblieben? Unter den Allerweltsvorwand "Unzureichende Sicherheit" fiel ein Veranstalter nach dem anderen aus,Sääle werden zweckentfremdet oder gar nicht genutzt, Kulturhäuser brillieren mit Ratlosigkeit.
Wer mehr Möglichkeiten sieht, die Band in Sachen Probenraum zu unterstützen, wer die Band als Veranstalter unter Vertrag nehmen möchte oder die Kassette "Death Before Disco" (8,50 DM) für sein Heavy-Archiv haben will, wendet sich an Rüdiger Grasse, A.-Ullric-Str. 31, O-8903 Görlitz. Bleibt nur zu hoffen, daß dieser Hilferuf nicht ungehört verhallt. (von G.)
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