Zeitungs-Ausschnitte: Erdmann

"ERDMANN - die schweren Jungs aus Fürstenwalde" - "Melodie & Rhythmus" (1986)

Heavy Metal ist eine eindeutige Geschichte entweder man mag's oder man lä�'s ganz bleiben. Das gilt sowohl fr den Konsumenten als auch fr den Musiker. Für die fünf von Erdmann ist Heavy Metal Berufung.
1980 tauchte der Gruppenname Erdmann erstmals in unserer Musikszene auf. Damals noch Erdmann & Co Komik-Rock wurde geboten. Und immerhin: Es gab dafür einen Förderpreis vom FDJ-Zentralrat zur Tanzmusik-Werkstatt in Suhl. Dennoch trennten sie sich. Unterschiedliche musikalische Vorstellungen, stilistische Uneinigkeit ...
Inzwischen glaubt Bandchef und Gitarrist Bernhard Erdmann-Härchen die Besetzung für eine beständige Gruppe gefunden zu haben: Dietmar Kuntscher (b), Matthias Rudolph (dr), Mike Krüger (g) und Andreas Winzenhöhler (voc). Junge Musiker mit dem nötigen Enthusiasmus und handwerklichen Können. Sie sind alle Absolventen von Musikschulen; Bernd ist Berufsmusiker und unterrichtet selbst. Erst kurze Zeit, seit 1985, spielt die Amateurband der Sonderstufe zusammen, bestreitet fünf Stunden Tanz im Alleingang oder auch gemeinsam mit Diskotheken.
So geschehen an einem stürmisch-naßkalten Dezember-Dienstag. Heavy-Wetter. Und Heavy-Klänge im Jugendklub der Bauarbeiter in der Berliner Rhinstraße. Zu hören waren internationale Standards: "Midnight Highway", "Princess Of The Dawn" (Accept), "The Power And The Glory" (Saxon), "Still Loving You" (Scorpions), "Take Me Chance" (Judas Priest), "Down And Dirty" (Y & T) ...
Neue Titel ebenso, wie Specials aus den 70er Jahren. Und zwei eigene Titel hat die neue Erdmann-Besetzung bislang zu bieten: "7x allein" und "Prof. Dr. Borrmann", letzterer in einem Text von W.D. Fruck, die Intim-Seite des "neuen leben" auf die Schippe nehmend. Weitere Werke sollen folgen, heavymäßig natürlich, würzig, mit gehörigem Drive. Zu den Kompositionen, Arrangements und Texten steuern alle Bandmitglieder bei. "Es ist ein Problem, zu der knallharten Musik passende Texte zu finden. Im englisch gesungenen Heavy Metal geht es oft um Themen auf der Mythologie, um Götter, Hexen und Dämonen. Unsere eigenen Titel interpretieren wir deutsch und wollen natürlich, daß die Heavyfans nicht nur die Musik mögen, sondern sich auch fr die Texte interessieren. Wir versuchen's mit Alltagsgeschichten und deftiger Wortwahl."
Ziel ist, die Anzahl der eigenständigen Konzerte zu erhöhen. Und so arbeitet Erdmann an einem Konzertprogramm mit viel Show, Effekten, Licht, Nebel und wechselnden Bühnenbildern. Premiere: In Kürze! (von Lilian Teuschler)

Interview mit ERDMANN - Zeitschrift "Neues Leben" (1986)

Wir telefonierten mit Bernhard Erdmann-Härchen, dem Leiter und Gitarristen der Fürstenwalder Amateurbend der Sonderstufe.
nl: Ihr habt euch dem Heavy Metal verschrieben. Einer Musikrichtung, die bei manchem Veranstalter nicht unbedingt auf Gegenliebe stößt...
Bernhard: Stimmt. Sicher auch, weil's da halt laut zugeht und die Fans nicht gerade im exquisiten Nadelstreifenanzug erscheinen. Aber Heavy Metal hat nichts mit sinnlosem Krach zu tun. Das ist anspruchsvolle Musik, die weitaus schwieriger zu spielen ist als Geradeausrock. Eigentlich Musik zum Zuhören. Da ist eine Menge drin an musikalischem Gehalt, man braucht sich nur einmal die charakteristischen Gitarrenläufe anzuhören.
nl: Seit wann gibt es Erdmann und in welcher Besetzung?
Bernhard: Unser Sänger heißt Andreas Winzenhöhler, Basser ist Dietmar Kuntscher, Matthias Rudolph spielt Schlagzeug. Mike Krüger und ich Gitarre. In dieser Besetzung spielen wir seit Anfang 1985.
nl: Was und wo spielt ihr?
Bernhard: Unser Repertoire besteht aus internationalen Heavy-Standards von Accept zum Beispiel, den Scorpions oder Judas Priest und aus eigenen Titeln "7x allein", "Prof. Dr. Borrmann" und anderen. Wir spielen in Kulturhäusern und Jugendklubs in verschiedenen Bezirken unseres Landes zum Tanz, oft auch mit Diskotheken.
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